Mirabellen-Pie
Seit nun gut 9 Wochen bin ich Mami der kleinen Helena. Ihre Geburt hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Wenn dieses kleine Mädi mir ein Lächeln schenkt, könnte ich dahin schmelzen. Vergessen sind all die durchwachten Nächte in denen ich gestillt, gewickelt oder das Bauchweh-Bäuchlein massiert habe (wer mehr aus dem Babyalltag sehen möchte, schaut doch gerne mal bei Instagram vorbei). Und wenn ich während der Schwangerschaft noch Sorge hatte, was wohl aus meinem Blog wird und ob ich überhaupt noch Zeit und Muße habe, zu backen oder kochen, kann ich nun sagen: Backen ist mein Yoga. Wenn man sich die ganze Woche lang mit Pekip, Babymassage oder Impfungen und Arztbesuchen befasst hat, ist es geradezu eine Erholung für mich, am Wochenende in der Küche zu stehen und Teig zu kneten. Da macht es dann auch nichts, wenn ich dafür zwei Stunden früher aufstehen muss (mit einem Baby ist man eh zu den unmöglichsten Zeiten wach), außerdem ist mein Mann daheim und kann sich um Leni kümmern.
Mirballen-Tarte
Zutaten (für eine Form mit 20 cm)
200 g Mehl
70 g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
125 g Butter
40 g gemahlene Mandeln
250 g Mirabellen
1/2 Päckchen Puddingpulver "Vanille"
120 ml Kokosmilch
Zimt
1 Eigelb
1 EL Milch
Zubereitung
Mehl, 60 g Zucker, Salz und das Ei in eine Rührschüssel geben. Die Butter in Stückchen dazu geben und mit der Hand zu einem glatten Teig verkneten. Die Mandeln mit einem Esslöffel Zucker in eine beschichtete Pfanne geben und ohne Fett goldgelb rösten. In der Zwischenzeit könnt Ihr die Mirabellen waschen, halbieren und entkernen. Das Puddingpulver mit etwas Kokosmilch glatt rühren. Die restliche Milch mit dem restlichen Zucker in einen Topf geben und aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen, das Puddingpulver unter rühren und kurz aufkochen. Die Mirabellen zugeben, einrühren und etwa 1 Minute mitkochen. Die Masse etwas abkühlen lassen. Etwa 2/3 des Teiges auf eine bemehlte Fläche geben, rund ausrollen und in die gefettete Pieform legen. Überstehende Ränder abschneiden. Die gerösteten Mandeln auf dem Boden verteilen. Den restlichen Teig ausrollen und mit einem Herzausstecher kleine Plätzchen ausstechen. Diese auf die Pudding-Mirballenmasse legen. Das Eigelb mit der Milch verquirlen und etwas Zimt hinzugeben. Die Plätzchen mit der Masse bestreichen, so werden sie beim Backen goldgelb. Die Tarte nun bei 175 Grad (Umluft) etwa 40 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen vor dem Servieren.
Und wer nach dem obigen Text nun denkt: "Grmpf, ich bin nach der Geburt meines Kindes wochenlang ungeduscht und wie ein Zombie rumgelaufen, löffelte morgens um 5.30 Uhr in aller Eile ein Müsli im Stehen und war meilenweit davon entfernt, etwas zu Backen oder Kochen." - dem darf ich sagen: "In diesem Zustand befinde ich mich an den 5 anderen Tagen der Woche" :-).
Einmal,
ein einziges Mal packte mich ein Anflug von Größenwahn und ich habe
unter der Woche etwas backen wollen. Das Baby war innerhalb von zehn
Minuten eingeschlummert, ich hatte bereits geduscht (und es war noch
nicht 18 Uhr) und ein wenig im Haushalt geräumt, da kam mir der
Gedankenblitz und ich begann in der Küche zu wuseln. Lasst Euch sagen,
gerade als ich meine Hände tief im Mürbteig stecken hatte, begann Leni
zu knöttern. In der Folge lief ich mit wehenden Haaren mindestens 10 Mal
zwischen Kinderzimmer und Küche hin und her. Kaum war ich zurück bei
meinem Teig, erwachte das Baby aus unerklärlichen Gründen wieder aus dem
Schlummerland. Das Ende vom Lied? Teig landete im Gefrierfach und ich
schlief ermattet neben dem Baby ein (das dann auch tief und feste
schlief). Ja. Aber alle sagen mir, irgendwann würde es besser. Oder?