06.05.15

Lust auf Backen | Rezept für Rhabarber-Baiser-Kuchen



Lange, lange habe ich gewartet, endlich ist es da: das Wanderbuch von Karen und ihrem Blog Karens Backwahn. Die Idee dahinter: ein Buch geht auf Reisen und macht Station bei 15 Foodblogs. Jeder Blogger backt ein Rezept daraus, verbloggt dieses und reicht das Buch weiter. So kommen viele wunderbare Rezepte zusammen. Dass jeder auch ein Stück von jedem Kuchen erhält, daran müssen wir noch arbeiten *giggl*.

Ich habe mich beim Durchblättern für ein saisonales Rezept mit Rhabarber entschieden. Der lacht aktuell aus jeder Ecke und ruft beim Einkaufen immer nach mir. Zudem habe ich erst einmal Baiser gemacht (bei diesem Kuchen) und war gespannt, wie das hier in der Kombination gelingt. Warum ich den Kuchen am Ende fast in den Müll geworfen hätte, dazu später mehr, erst Mal habe ich das Rezept für Euch. 


Rhabarber-Baiser-Kuchen


Zutaten (für 12 Stücke)
100 g weiche Butter
280 g Zucker
Salz
4 Eier
150 g Mehl
1/2 TL Backpulver
1/2 TL abgeriebene Zitronenschale
850 g Rhabarber
250 ml Apfelsaft
20 g Vanillepuddingpulver

Zubereitung

Zunächst stellt man den Mürbteig her. Dafür die weiche Butter mit 50 g Zucker und dem Salz schaumig rühren, 1 Eigelb hinzugeben. Mehl und Backpulver mischen und zusammen mit der Zitronenschale auf die Eimasse geben und unterkneten, dass ein glatter Teig entsteht. Ich habe am Ende einfach mit den Händen geknetet. Den Teig nun für etwa 1 Stunden in den Kühlschrank geben. In der Zwischenzeit den Rhabarber putzen, abziehen und in 1 cm große Stücke schneiden. In kochendem Wasser 1 bis 4 Minuten bissfest blanchieren (das geht wirklich schnell und man muss aufpassen, dass der Rhabarber nicht zerfällt). 200 ml Apfelsaft in einen Topf geben und zusammen mit 50 g Zucker aufkochen. 2 Eigelb in eine Schüssel geben und mit dem restlichen Apfelsaft und dem Puddingpulver glatt rühren. In den Topf geben und unter Rühren einmal aufkochen. Zuletzt den Rhabarber unter die Puddingcreme heben und abkühlen lassen.
Nun den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kreisförmig ausrollen und in eine Form mit 28 cm Durchmesser geben, den Rand hochdrücken. Die Puddingmasse hineinfüllen und bei 190 Grad (Umluft) im vorgeheizten Backofen etwa 1 Stunde backen, bis der Rand goldbraun ist. Den Kuchen auskühlen lassen. In der Zwischenzeit 4 Eiweiß mit 180 g Zucker in einer Schüssel verrühren. Diese über ein Wasserbad stellen und auf etwa 40 Grad erwärmen (ich hatte kein Thermometer zur Hand und habe nach Gefühl erhitzt). Nun mit dem Schneebesen eines Handrührgeräts die Eimasse auf- und steifschlagen, bis sich der Zucker gelöst hat und die Masse standfest ist. Mit einer Spritztülle kann sie nun auf den ausgekühlten Kuchen gespritzt werden. Das Baiser unter der Grillfunktion im Backofen 1 oder 2 Minuten backen, bis die Spitzen sich goldbraun färben.
Geschmacklich war der Kuchen top top top. Der zitronige Mürbteig in Kombination mit dem säuerlichen Rhabarberpudding und dem süßen Baiser - einfach toll. Und jetzt kommt das große Aber: der Kuchen sah äußerst bescheiden aus. Die Puddingmasse war so weich und flüssig, dass sie mir quasi sofort aus dem Kuchen ausgelaufen ist. Ich habe ihn nur mit Mühe stabilisieren können für meine Fotos, direkt danach ist beinahe der ganze äußere Teigrand runtergefallen und der Kuchen "auseinander gelaufen". (Jetzt ärgere ich mich gerade, dass ich davon kein Bild gemacht habe - naja auf dem ersten Foto sieht man es ein bißchen.) Zudem war der Baiser nicht knackig, sondern blieb weich und recht zäh. 


Falls Ihr Erfahrung habt mit Rhabarberkuchen und auch Baiser, bitte verratet mir Eure Tricks. Habe ich den Rhabarber zu lange blanchiert? Zu kurz gebacken? War die Puddingmasse grundsätzlich zu flüssig. Oder hätte der Baiser länger trocknen müssen bei niedriger Temperatur? Es war so schade, dass die Optik so zu wünschen ließ, denn geschmacklich war der Kuchen wirklich ein Gedicht.



8 Kommentare:

  1. Hast du die Blanchierflüssigkeit mitverwendet? Dann wäre das eindeutig zu viel Flüssigkeit für die Menge Puddingpulver. Ansonsten müsste es eigentlich passen. Oder hast Du den Kuchen noch warm angeschnitten? dann läuft er auch davon...
    Mit dem Baiser weiß ich auch nicht weiter, ich schlage meinen immer normal kalt (und da wird er normal nicht zäh?). Manchmal gebe ich auch ein paar Tropfen Zitronensaft dazu, dass soll den Baiser stabilisieren.

    Liebe Grüße,
    Barbara

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    1. Liebe Barbara,
      ja ich hab die Flüssigkeit mit verwendet :-(. Stand so im Rezept, aber das war tatsächlich sehr flüssig. Buh! Beim Anschnitt war er kühl, daran lag es nicht. Das Baiser war top vom Prinzip, aber halt nicht knusprig, sondern eher zäh-fest. Den Tipp mit dem Zitronensaft beherzige ich beim nächsten Mal! Danke für deine lieben Ideen!!

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  2. Ich kenne das von anderen Kuchenrezepten mit Rhabarber, dass der nicht blanchiert wird, sondern für eine Weile mit leichter Zuckerpanade stehen gelassen wird. Der Zucker zieht dann Flüssigkeit und den Saft kann man dann auch (noch mit Milch aufgießen, damit es genug ist) für den Pudding verwenden. So wurde bei mir der Kuchen zwar immer schön saftig, ist aber in seiner Form geblieben :).

    Liebe Grüße
    Mirja

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    1. Das ist eine gute Idee! Ich habe mich auch schon gewundert, dass man den Rhabarber vorkochen muss, weil er doch beim Backen nochmal Hitze abbekommt. Danke für deinen Tipp!

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  3. Ach schade, dass es von der Konsistenz einfach nicht gestimmt hat, grundsätzlich klingt das Rezept nämlich superlecker. Ich hätte auch vermutet, dass in der Blanchierflüssigkeit das Problem liegt. Mit Baiser habe ich keine Erfahrung - aber möglicherweise hast du ja auch nur Pech mit irgendwas gehabt?
    Manchmal ist es ja so - dann wirds beim zweiten Mal viel besser, obwohl man das Gefühl hat, alles gleich gemacht zu haben.
    Liebe Grüße!

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    1. Das stimmt, liebe Caroline! Ist mir auch schon so gegangen - vielleicht hatte der Rhabarber einfach einen schlechten Tag, hihi.

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    2. Hallo ullatrulla,
      zu deinen Problemen fallen mit zwei Dinge ein: Ich habe ein ähnliches Rezept mit Äpfeln und Puddingpulver. Da muss man den Kuchen über Nacht stehen lassen, damit er fest wird. Mit warm geschlagenem Baiser habe ich keine Erfahrung. Ich backe meine Böden immer aus kalt geschlagenem Baiser. Dabei achte ich darauf, dass das Eiklar sehr kalt ist. Ich stelle es sogar vorher kurz in den Gefrierschrank. Dann schlage ich es mit einer Prise Salz und etwas Zitronensaft steif. Aber nicht zu lange, sonst wird der Baiser zäh. Nur schlagen bis die Eischneemasse gerade richtig fest ist und Spitzen zieht. Man sieht dann auch die "Spuren" des Rührbesens. Jetzt nur kurz den Zucker einarbeiten und alles so schnell wie möglich in den vorgeheizten Ofen bringen. So zubereitet gelingen mir meine Baiserböden problemlos.
      Dir danke für das Rezept. Ich werde es im nächsten Jahr, wenn es wieder Rhabarber gibt, ausprobieren.
      Viele Grüße
      Almut

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    3. Oh liebe Almut, das ist ein guter Tipp. Ich werde es beim nächsten Mal mit dem kaltaufschlagen versuchen. Danke!

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