27.10.15

Zu Gast im Oktober | Tine von ZeitfürKuchen

Mein heutiger Gast ist die liebe Tine, die Euch ein grandioses Wickeltörtchen mitgebracht hat. Sieht das nicht verführerisch aus? Ich habe mich an Wickeltorte noch nicht heran getraut, dabei schaut sie so schön und dekorativ aus. Damit sie jedem gelingt, hat Tine die einzelnen Arbeitsschritte fotografiert und genau erklärt - supertoll! Danke Tine, dass du heute bei mir bist und diese Leckerei mitgebracht hast.




Hallo Ihr Lieben! 
Ich freue mich riesig, auf dem wunderschönen Blog von Daniela zu Gast sein zu dürfen und einen kleinen Beitrag während ihrer Auszeit zu leisten, aus der sie hoffentlich bald wieder mit neuem Elan und Kreativität zurückkehrt.
Bevor ich euch mein Rezept zeige, möchte ich mich aber noch kurz vorstellen. Schließlich sollt ihr eine Idee davon haben, wer hier heute schreibt. Mein Name ist Tine und ich blogge normalerweise auf ZeitfürKuchen. ZeitfürKuchen ist eine noch recht junge Seite, denn ich habe mich erst vor einigen Monaten dazu entschlossen, eine Blog zu starten. In meiner Kuchenwelt teile ich nun alles, was sich in einer Backstube zaubern und mein Naschkatzen-Herz höher schlagen lässt. Süßes in erster Linie, aber auch herzhafte Rezepte werdet ihr in meinem Blog finden. Schaut doch mal vorbei, ich würde mich sehr über euren Besuch in meiner Kuchenwelt freuen. Im Moment jedoch freue ich mich riesig über die Einladung von Daniela und heute hier zu sein! Natürlich habe ich auch etwas mitgebracht, passend zum Herbst etwas mit Pflaumen, denn für mich gehören diese tief violetten Früchte einfach zum Herbst dazu. Das Rezept ist inspiriert von der Wickeltechnik, die ich vor vielen Jahren in einem Buch meiner Mutter entdeckt habe. 
Das Wickeltörtchen ist mit Zwetschgenmarmelade und einer Käse-Sahne-Creme gefüllt. Das Törtchen braucht ein paar Arbeitsschritte, ist aber super lecker und hat einen kleinen Überraschungseffekt, wenn es serviert wird. Lasst euch überraschen! 


Herbstliches Wickeltörtchen


Zutaten für die Zwetschgenmarmelade
500g Zwetschgen (ohne Stein und geputzt gewogen)
250g Gelierzucker 1:2 oder die entsprechende Menge 1:3
1 Vanilleschote
1-2 EL Zitronensaft
1 Schnapsglas Zwetschgenbrand – je nach Geschmack
1 Prise Zimt

Zutaten für den Mürbeteig
75g Mehl
50g kalte Butter (meist verwende ich Joghurtbutter)
1 Eigelb
1 kl. Prise Salz

Zutaten für den Biskuit
4 Eier (Größe L)
180g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker 
80ml Milch (heiß!)
1 Päckchen Vanillearoma
120g Mehl
60g Speisestärke
1 Prise Salz

Zutaten für die Käse-Sahne-Creme und die Verzierung
6 Blatt Gelatine
300g Schlagsahne
550g Magerquark
1 EL Zitronensaft
75ml Milch
75g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Becher Sahne
1 Päckchen Sahnesteif

Zubereitung

Die angegebenen Zutaten reichen für eine Torte von 26cm Durchmesser oder ein Törtchen von 18cm Durchmesser und ein köstliches Schicht-Dessert für 4 Personen.
Zuerst bereite ich die Zwetschgenmarmelade zu. Diese kann man auch durch ca. 150g gekaufte Zwetschgenmarmelade oder Pflaumenmus ersetzten, selbst gemacht ist aber bekanntlich geschmacklich nicht zu toppen. Die Zwetschgen wasche ich, entferne die Steine und wiege 500g ab. Die Früchte werden dann in kleine Stücke geschnitten und in einem Kochtopf mit dem Zucker gemischt. Es empfiehlt sich, einen etwas größeren Topf zu wählen, damit die Marmelade später nicht überkocht. Deckel drauf und zur Seite stellen, damit die Früchte ein bisschen Saft ziehen können. 
In der Zwischenzeit bereite ich den Mürbeteig zu. Für eine Springform von 18cm die angegebene Menge verwenden, bei 26cm die Menge der Zutaten, mit Ausnahme des Eigelbes, verdoppeln. Dann alle Zutaten rasch miteinander verkneten, so dass ein glatter Teig entsteht. Sollte der Teig stark kleben, einfach ein bisschen Mehl zugeben. Den fertigen Teig in Frischhaltefolie hüllen und im Kühlschrank ruhen lassen.
Die verbleibenden Zutaten für die Marmelade in den Topf geben und dabei die Vanilleschote auskratzen. Dazu wird die Schote der Länge nach aufgeschlitzt und das Mark mit einem Messer herausgekratzt. Mark und Schote zum Obst geben und alles aufkochen lassen. Für den Kuchen lasse ich die Marmelade ca. 5-8 Minuten kochen, damit sie nicht zu weich ist und im Kuchen davonläuft. Die Vanilleschote herausfischen, einen großzügigen Esslöffel durch ein Sieb streichen und für die Dekoration beiseite Stellen. Die verbleibende Marmelade in eine Schale füllen, damit sie erkalten kann.
Nun lege ich ein tiefes Backblech sowie den Boden einer Springform (entsprechend der gewünschten Größe) mit Backpapier aus. Den Backofen auf 160°C Ober-Unter-Hitze vorheizen. Für den Biskuit die vier Eier trennen und das Eiweiß mit dem Salz zu Schnee schlagen. Das macht bei mir die Küchenmaschine! Wenn das Eiweiß beginnt wie Schnee auszuschauen, gebe ich die Hälfte des Zuckers dazu und lasse die Küchenmaschine für weitere 10 Minuten arbeiten. Den sehr festen Schnee bis zur weiteren Verarbeitung in den Kühlschrank stellen. Die Milch erhitze ich kurz in der Mikrowelle, sie darf ruhig richtig heiß sein. Die Eigelbe mit dem restlichen Zucker, Vanillezucker und Vanillearoma auf mittlerer Stufe in der Küchenmaschine verrühren. In einem dünnen Strahl gebe ich nun langsam die Milch dazu und stelle die Geschwindigkeit der Küchenmaschine, nachdem die Milch vollständig in der Eigelbmasse ist, nach und nach höher - bis zur Maximalgeschwindigkeit. Es ist empfehlenswert dabei ein bisschen vorsichtig zu sein, denn die Masse ist anfangs recht flüssig und spritzt gerne mal in der Küche herum. Auch jetzt lasse ich die Küchenmaschine einige Minuten rühren, denn die Masse ist erst fertig, wenn sie hell und weißlich ausschaut und sie ihr Volumen sichtbar vervielfacht hat.
Die Rührschüssel aus der Küchenmaschine nehmen, den Eischnee aus dem Kühlschrank holen und ca. 1/3 davon auf die Eigelbmasse geben. Mehl und Stärke mit einem feinen Sieb auf den Eischnee geben und alles mit Hilfe eines Teigschabers in großen Kreisen unterheben. Wichtig ist, dass die Luftbläschen im Eischnee nicht vollkommen zerstört werden. Den verbleibenden Eischnee in zwei weiteren Portionen ebenso unterheben. Den fertigen Teig gleichmäßig auf dem Backblech verstreichen und ca. 10-15 Minuten backen.
In der Zwischenzeit den Mürbeteig auf dem Boden der Springform ausrollen und mehrfach mit einer Gabel einstechen. Das sorgt dafür, dass der Boden sich beim Backen nicht hebt und Wellen entstehen.
Wenn der Biskuitboden goldgelb ist, hole ich ihn raus (im Zweifel eine Stäbchenprobe machen) und stürze ihn auf ein leicht gezuckertes Küchenhandtuch. Der Mürbeteig kommt nun für 10-15 Minuten in den Backofen. Das Backpapier löst sich am einfachsten vom Biskuit, wenn man es mit einem nassen Tuch leicht befeuchtet und dann vorsichtig abzieht. Das solltet ihr machen, sobald der Boden gestürzt ist. Der Mürbeteig kann raus, wenn er auch goldgelb ist.
Beide Böden vollständig auskühlen lassen. Den Biskuit großzügig mit Marmelade einstreichen und den Mürbeteig auf einen Teller setzen. Einen Tortenring bereitlegen.
Die Gelatine für ca. 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, so dass jedes einzelne Blatt in das Wasser gelegt wird, damit alle Blätter weich werden können. In der Zwischenzeit die Sahne steif schlagen und kühl stellen. Den Quark mit dem Zitronensaft, dem Zucker sowie dem Vanillezucker verrühren. Die Milch auf dem Herd vorsichtig erhitzen und die eingeweichte und gründlich ausgedrückte Gelatine in der Milch, unter sorgfältigem Rühren mit einem Schneebesen, auflösen. Die Milch abkühlen lassen und 2-3 Esslöffel der Quarkcreme in die Milch rühren. Nun das Milch-Gelatine-Quarkgemisch unter die restliche Quarkmasse heben und alles kalt stellen, bis die Masse zu gelieren beginnt. Dann vorsichtig die Sahne mit einem Teigschaber unterheben und die Quarkmasse fingerdick auf dem Biskuitboden verstreichen. Den Mürbeteigboden ebenfalls mit Marmelade bestreichen. Die verbleibende Marmelade in ein Glas füllen und – innerhalb weniger Tage - als Brotaufstrich oder Torten-/Kuchenfüllung verwenden. (Für eine längere Haltbarkeit sollte die Marmelade unmittelbar nach dem Kochen in sterilisierte Gläser gefüllt werden.)
Den Biskuitboden, von der längeren Seite aus, in 8-9cm breite Streifen schneiden. Solltet ihr eine Torte mit 26cm Durchmesser herstellen wollen, dann den Biskuitboden nur 5cm breite Streifen schneiden. Nun den ersten Streifen wie eine Schnecke aufrollen und in die Mitte vom Mürbeteigboden platzieren. Den zweiten Streifen mit beiden Händen aufnehmen und um die mittige Schnecke legen. Dabei stoßen die Enden der beiden Streifen aneinander. (2 helfende Hände sind beim ersten Mal nicht zu verachten!) Alle weiteren Streifen ebenso verarbeiten, so dass die Biskuitböden vertikal auf dem Mürbeteig stehen und eine große Schnecke bilden. 1-2 EL der Creme auf der Torte verstreichen, so dass eine glatte Oberfläche entsteht. Die Böden mit einem Tortenring fixieren und die gesamte Torte für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Aus dem verbleibenden Biskuit, der Creme und auch etwas Marmelade lässt sich fix ein köstliches Schichtdessert zaubern.
Den verbleibenden Becher Sahne mit dem Sahnesteif steif schlagen und die Torte aus dem Kühlschrank holen. Den Tortenring entfernen und die Torte außenherum mit Sahne einstreichen. Auch den Deckel mit Sahne verzieren und nach Belieben mit der passierten Marmelade und frischen Zwetschgen dekorieren.
Ich wünsche euch gutes Gelingen und guten Appetit. Herzlichen Dank nochmal, liebe Daniela für deine Einladung! Habt eine gute (Kuchen-)Zeit! 

Eure Tine von ZeitfürKuchen


3 Kommentare:

  1. Was für eine Torte! Tolle Idee! Liebe Grüsse, Edita :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Finde ich auch! Ich muss das unbedingt mal ausprobieren.

      Löschen
  2. Wow, die Torte macht mich fast ein bisschen sprachlos! Wirklich sehr dekorativ! :)

    AntwortenLöschen

Ein Blog lebt von seinen Lesern. Hat Euch ein Post gefallen? Oder habt Ihr eine Frage? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar - ich freue mich darüber wie eine Schneekönigin und versuche so bald wie möglich zu antworten.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...